Tulusia Lake View: Ein Herzensprojekt zwischen Natur, Tradition und Nachhaltigkeit
- sylvanaklang
- 12. Feb.
- 5 Min. Lesezeit
Monika Muckel ist die Gründerin und Geschäftsführerin von Tulusia Lake View, einer nachhaltig gebauten Lodge in Tansania. Mitten in der unberührten Natur realisiert sie ihr Herzensprojekt – eine Unterkunft, die sich harmonisch in die Umgebung einfügt und eng mit der lokalen Gemeinschaft verbunden ist. Ich durfte Monika gleich von Beginn an begleiten und sie in ihrer Kommunikation und Marketingstrategie beraten, während sie ihre Vision Schritt für Schritt verwirklicht hat. Ohne Maschinen, dafür mit viel Handarbeit und regionalen Materialien, setzt sie auf einen nachhaltigen Bauprozess und eine authentische Erfahrung für ihre Gäste.

Monika, schön, dich auf digitalem Weg zu sehen! Wie läuft der Bau der Lodge, und was war dein erster grosser Meilenstein?
Wenn man den gesamten Prozess betrachtet, ging es erstaunlich schnell voran. Wir arbeiten komplett ohne Maschinen – alles ist Handarbeit. Die Arbeiter schaufeln tatsächlich das Fundament und die Kanalisation per Hand. Das ist beeindruckend, vor allem weil es trotz der Umstände sehr effizient läuft.
Mein erster grosser Meilenstein war der Bau des Haupthauses, in dem ich jetzt lebe. Es wurde im Mai 2024 fertiggestellt – eigentlich war mein Einzug schon für Januar geplant, aber das sogenannte Finishing hat sich verzögert. Gerade bei der Innenausstattung merkt man, dass es unterschiedliche Qualitätsstandards gibt und vieles nicht selbstverständlich ist.
Ein gutes Beispiel ist die Küche. Es war gar nicht so einfach, eine Einbauküche nach meinen Vorstellungen zu bekommen. Am Ende habe ich es geschafft, einen richtigen Küchenblock anfertigen zu lassen – das war ein persönlicher Erfolg für mich, weil so etwas hier nicht üblich ist.
Was mich besonders freut: Ich arbeite ausschliesslich mit lokalen Handwerkern. Schreiner, Sanitärinstallateure, Schweisser – alle kommen aus den umliegenden Dörfern. Das hatte natürlich den Nachteil, dass kaum jemand Englisch spricht. Ich glaube, viele hatten hier zum ersten Mal Kontakt mit einer Weissen.
Welche Sprache wird in der Region hauptsächlich gesprochen?
Kisuaheli ist die Amtssprache in Ostafrika, aber die Muttersprache hängt vom jeweiligen Stamm ab. Mein Geschäftspartner Matthias ist Massai und spricht daher Massai. Kisuaheli hat er in der Schule gelernt, aber es ist nicht seine Erstsprache.
Englisch ist hier eine weitere Fremdsprache, die längst nicht jeder beherrscht. Das habe ich unterschätzt. In ländlichen Gebieten sprechen es nur wenige – es ist eine Frage der Schulbildung. In staatlichen Schulen wird Englisch zwar unterrichtet, aber wirklich gelernt wird es meist nur in privaten Schulen, die sich viele nicht leisten können.
Tulusia Lake View entsteht – mit stets atemberaubendem Blick auf den Mount Meru.
Dein Geschäftspartner spricht aber Englisch. Hatte er eine andere Schulbildung?
Ja, genau. Matthias ist der Erstgeborene von vier Kindern, und in seiner Familie war es Tradition, dass nur der Erstgeborene zur Schule geht. Seine Eltern haben in seine Ausbildung investiert, weil er die Verantwortung trägt, später die Familie zu unterstützen. Er durfte eine Privatschule besuchen und hat dadurch Englisch gelernt.
Das sind Herausforderungen, die wir in Europa kaum kennen.
Absolut. Wir haben solche Entwicklungsstufen längst hinter uns gelassen. Hier hingegen gibt es Bereiche, in denen man 50, manchmal sogar 100 Jahre zurückliegt.
Du hast erwähnt, dass der Bauprozess hier ganz anders abläuft als in Europa. Welche Rolle spielen lokale Materialien für dich?
Eine sehr grosse. Ich verwende fast ausschliesslich Materialien aus der Region. Einige stammen aus 30 Kilometern Entfernung, aber vieles gibt es direkt vor Ort: kleine Steine für Wege, grössere Platten für Bäder, Fliesen, Sand und selbst der Rollrasen kommen aus der näheren Umgebung.
Die Bausteine für die Gebäude werden hier vor Ort gegossen, die Steine für den Kamin in der Region gebrannt. Tansania ist vulkanisch geprägt, daher gibt es genügend Steine, Sand und Erde. Manche Menschen haben sich darauf spezialisiert, diese Materialien zu verarbeiten.
Und wie sieht es mit Holz aus?
Es gibt viele lokale Holzarten, zum Beispiel Eukalyptus oder Loliondo – ein besonders hartes und teures Holz aus Tansania, das für Türrahmen und Fussböden verwendet wird. Viele Fünf-Sterne-Lodges importieren Materialien aus Südafrika, aber das kam für mich nicht infrage. Zum einen wegen der hohen Kosten, zum anderen, weil ich bewusst nachhaltig bauen wollte.
Meine Dächer bestehen aus Gras, das aus der umliegenden Ebene stammt. Ausserdem habe ich mich für die traditionelle Massai-Verputzung entschieden – eine Mischung aus Kuhdung und Erde, die per Hand aufgetragen wird. Diese Arbeit übernehmen traditionell Frauen aus den Nachbardörfern. Die Kombination aus Grasdächern und diesem natürlichen Verputz fügt sich wunderschön in die Landschaft ein – und das war mir sehr wichtig.
Die Bilder, die ich bisher gesehen habe, sind wirklich beeindruckend! Wie hast du die Inneneinrichtung gestaltet?
Ich habe alle Möbel vor Ort anfertigen lassen. Mir war es wichtig, mit lokalen Handwerkern zu arbeiten und Materialien aus der Region zu nutzen. Viele Stücke sind aus Massivholz, einige aus recyceltem Holz gefertigt. Jedes Stück ist ein Unikat und passt perfekt in das natürliche Umfeld der Lodge.
Es klingt nach einem sehr durchdachten Konzept. Wie geht es jetzt weiter? Was sind die nächsten Schritte?
Aktuell arbeiten wir an den Gästehäusern und den Aussenbereichen. Ich hoffe, dass wir bald die ersten Gäste empfangen können. Mein Ziel ist es, ein authentisches und nachhaltiges Erlebnis zu bieten, das eng mit der Natur und der lokalen Gemeinschaft verbunden ist.
Die Gäste kommen ja oft mit einer ganz anderen Erwartungshaltung.
Ja, das Land ist wunderschön, die Natur atemberaubend. Für Touristen ist es perfekt.
Wenn du an die Zukunft deiner Lodge denkst – was wünschst du dir für die Lodge, ihre Aussenwirkung und die Kommunikation?
Natürlich wünsche ich mir, dass sie gut gebucht ist, aber mir geht es um mehr als das. Ich möchte, dass die Menschen erkennen, dass die Lodge nachhaltig geführt wird. Wir sind autark – unser Strom kommt von Solarpanels, das Wasser aus eigenen Tanks. Ich werde noch einen Brunnen bohren, der auch meine Nachbarn versorgen kann.
Die Lodge liegt zwar nicht mitten im Nationalpark, aber hier erleben die Gäste das echte Tansania.
Das ist ja fast ursprünglicher als eine typische Safari-Lodge.
Genau. Die Menschen hier haben wenig, aber sie sind zufrieden. Und genau das hoffe ich, an unsere Gäste weiterzugeben.
Wie viele Häuser hast du bisher gebaut?
Fünf. Ich kann problemlos zehn Gäste unterbringen, alle in Doppelzimmern.
Hast du noch weitere Pläne für die Zukunft?
Vielleicht einen Pool, vielleicht ein paar Safari-Zelte, damit die Gäste unter dem Sternenhimmel schlafen können. Die Nachfrage ist da. Tansania boomt – die Leute kommen.

Und abschliessend: Warum würdest du anderen empfehlen, mit mir zusammenzuarbeiten?
Weil du Erfahrung hast und klar kommunizierst. Du führst durch das Gespräch, bringst die Dinge auf den Punkt und verstehst es, die richtigen Fragen zu stellen. Du bist zurecht in der Kommunikationsbranche.
Danke dir, Monika!
🌿 Tulusia Lake View – Bald verfügbar! Die Website befindet sich derzeit im Aufbau.
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